Podiumsrunde (v.l.n.r.) mit Friedemann Stöffler (Initiative Flexible Oberstufe), Cornelia von Ilsemann (BüZ), Maike Finnern (GEW), Björn Nölte (Institut für zeitgemäße Prüfungskultur), Ines Weber (Mutter), Jette Wagler (Landesschülervertretung BW) und Sebastian Dahlmann (Landesschülervertretung NRW) und Dr. Jan-Martin Wiarda (Moderation)
Infos zur Potsdamer Erklärung

381. Plenum der KMK zur Neufassung der Oberstufenvereinbarung

Am 16.03.2023 hatten die Kultusminister der Länder die Neuregelung zur gymnasialen Oberstufe unterzeichnet und sich dafür gefeiert, „ein bisher noch nicht erreichtes Maß der Übereinstimmung und Gerechtigkeit erreicht“ zu haben. (Ties Rabe, Hamburgs Senator für Schule und Berufsbildung in der Pressekonferenz der KMK am 17.03.2023).

Neue Oberstufenvereinbarung – Wie das Abitur in Zukunft vergleichbarer werden soll

 Nähere siehe Deutsches Schulportal 17.03.2023

Warum noch die Potsdamer Erklärung?

In unseren Augen hat die KMK eine große Chance vertan, Rahmenbedingungen für ein Abitur zu schaffen, das Vergleichbarkeit, Bildungsgerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit gleichermaßen sichert. Mit ihren Beschlüssen zur neuen Oberstufen- und Abiturverordnung können wir uns nicht zufriedengeben.

Wir vermissen einen Innovationsimpuls in Richtung einer neuen Lernkultur, verbunden mit zeitgemäßen Prüfungsformaten - beides bereits häufig in der Sekundarstufe I vieler Schulen etabliert.

Wir vermissen eine Flexibilisierung der Strukturen, die eine Individualisierung der Lernprozesse und Bildungswege auch im Sinne dessen ermöglicht, was in anderen Ländern (z.B. Kanada) durchaus erfolgreich praktiziert wird.

Wir vermissen die Berücksichtigung der zunehmenden Heterogenität in unserer Schülerschaft durch vielfältige Herkunftsgeschichten, sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen, Begabungen und Interessen. Anstatt Heterogenität als Chance zu sehen und durch die Flexibilisierung von Raum-, Zeit- und Lerngruppenstrukturen auch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, wird auf überkommene und einengende Strukturen gesetzt.Neuer Text

Rückschau auf die Tagung „Für ein zukunftsfähiges Abitur“

Am 20.03.2023 trafen sich die Initiatoren der Potsdamer Erklärung zur Tagung „Für ein zukunftsfähiges Abitur“ und zur feierlichen Unterzeichnung der Potsdamer Erklärung.

Mehr als hundert Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen waren an die Uni Potsdam gekommen, um der Tagung beizuwohnen, mitzudiskutieren und zu netzwerken.


Additives Abitur der Sportschule Potsdam

Eingeleitet wurde der Tag mit einer Vorstellung des Konzepts eines additiven Abiturs durch die Sportschule Potsdam. Dies ist die einzige Schule im gesamten Bundesgebiet, die im Interesse ihrer Leistungssportler*innen nicht nur die Verweildauer in der Q-Phase auf sechs Halbjahre strecken, sondern darüber hinaus die Abiturprüfungen staffeln darf.

Auch wenn das Konzept nicht jede*n ad hoc überzeugen konnte, einig waren sich alle, dass ein Abitur, das auf einer Prüfungsordnung aus dem vergangenen Jahrhundert basiert, die Anforderungen einer modernen, pluralistischen Gesellschaft, den digitalen Wandel und die Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt nicht berücksichtigt, geschweige der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft nicht gerecht werden kann. Gemeinsam mit den Initiatoren der Potsdamer Erklärung plädierten sie „für eine Oberstufe, in der fachlich und interdisziplinär, individuell und im Team, projektorientiert und inhaltlich vertieft, digital und analog, handlungsorientiert und theoriebezogen auf hohem Niveau gelernt und gearbeitet werden kann.“ (siehe Potsdamer Erklärung)


Spannende Vorträge am Nachmittag

Am Nachmittag gab es zwei absolut hörenswerte Vorträge von Dr. Jan-Martin Wiarda, seines Zeichens Wissenschaftsjournalist, und Anne Sliwka, Bildungswissenschaftlerin und Professorin an der Universität Heidelberg.



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